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Autoren / Authors


Cleo Winterstein & Louis Leclerc

Beruflich weltweit Woche für Woche unterwegs reflektieren Cleo Winterstein und Louis Leclerc in ihren Gedichten Fauna, Flora und Stimmung in Norddeutschland, ihrer Heimat, die ihnen nach einer herausfordernden Arbeitswoche Ruhe und Entspannung spendet. Der Wind, der um die Häuser fegt, der Sprühregen, der von allen Seiten gegen die Fenster und Hosenbeine schlägt und gepaart mit feinen Sandkörnern Peeling für das Gesicht schenkt, das Schreien der Möwen, das Sehnsucht nach Weite auslöst, der Duft von Tee mit Kluntjes und Sahne, der in die Nase steigt. All das bedeutet Heimat für sie. Cleo Wintersteins und Louis Leclercs Gedichte changieren zwischen norddeutscher Idylle und beruflichem Alltag, zwischen Ruhe und Hektik, zwischen Abreise und Ankommen. Für dieses Changieren haben die beiden in den Haikus die passende literar-ästhetische Ausdrucksform gefunden.

On the road week after week, Cleo Winterstein and Louis Leclerc reflect in their poems on the fauna, flora and mood of northern Germany, their home, which gives them peace and relaxation after a challenging week at work. The wind that sweeps around the houses, the drizzle that beats against the windows and trouser legs from all sides and, paired with fine grains of sand, provides exfoliation for the face, the cry of the seagulls that triggers a longing for vastness, the scent of tea with kluntjes and cream that rises to the nose. All this means home to them. Cleo Winterstein’s and Louis Leclerc’s poems oscillate between northern German idyll and everyday professional life, between calm and hectic, between departure and arrival. The two have found the appropriate literary-aesthetic form of expression for this oscillation in haikus.


Thaddeus Trave und Bonita Burg

An der Ostsee zu Hause und doch weit gereist, verbindet dieses Autorinnenenpärchen nordische Klarheit und pfälzische Volkstümlichkeit. In ihrer Lyrik spiegeln sich die Bedingungen des modernen Lebens im 21. Jahrhundert, Erfahrungen der Großstadt und des Landidylls. Das Werk changiert zwischen ironischer Distanz und Identifikation mit unserer Welt – und kann von den Leserinnen immer wieder neu entdeckt werden

At home on the Baltic Sea and yet well-travelled, this pair of authors combine Nordic clarity and Palatine folksiness. Their poetry reflects the conditions of modern life in the 21st century, experiences of the big city and the rural idyll. The work oscillates between ironic distance and identification with our world – and can be rediscovered again and again by the reader!


Kasimir Dorn

Dass Schriftsteller auch herausragende Maler sind, wissen wir von Günter Grass, Peter Weiss und anderen. Das bildnerische und literarische Schaffen zeigt dabei oftmals enge Parallelen in der ästhetischen Form. So ist es auch bei Kasimir Dorn, der in der Malerei das Alte mit dem Neuen in Kontakt bringt, das Alte durch das Neue zum Reden bringt, das Neue am Alten spiegelt. Seine Spiegelgedichte – „Ein Gedicht für jeden Tag“ – brechen die Perspektive, lassen Gewohntes aus anderer Sicht erscheinen, stellen zentrale Gedanken in die Mitte. Dorns Gedichte regen zum Innehalten an und fordern uns Leser auf, einfach einmal an Tag die Perspektive zu ändern.

We know from Günter Grass, Peter Weiss and others that writers are also outstanding painters. The pictorial and literary creations often show close parallels in aesthetic form. This is also the case with Kasimir Dorn, who brings the old into contact with the new in painting, makes the old speak through the new, mirrors the new on the old. His mirror poems – “A Poem for Every Day” – break the perspective, make the familiar appear from a different point of view, place central thoughts in the middle. Dorn’s poems encourage us to pause and challenge us readers to simply change our perspective once a day.


Isidor von Altenbeken

Beruflich in die Welt der Zahlen verstrickt und ansonsten den Fakten der Wirklichkeit streng verpflichtet, fand Isidor von Altenbeken in der Welt der Musik und Kunst schon früh einen wirkmächtigen Gegenpart dazu. Isidor von Altenbeken ist eine Person, die wenig Aufhebens um sich selbst macht, eher nonverbal kommuniziert statt große Reden zu schwingen. Warum sollte er dann im eigenen literarischen Werk lange Gedichte oder Romane verfassen, wenn ein Dreizeiler dasselbe, aber eben nur kürzer und pointierter aussagt? Isidor von Altenbekens Haikus zeichnen sich durch Pointiertheit und Schärfe aus, sie enthalten nichts Überflüssiges oder Erklärendes, aber lassen viel Raum für Interpretation.

Professionally entangled in the world of numbers and otherwise strictly committed to the facts of reality, Isidor von Altenbeken found an effective counterpart in the world of music and art early on. Isidor von Altenbeken is a person who makes little fuss about himself, communicating non-verbally rather than making grand speeches. Why, then, should he write long poems or novels in his own literary work when a three-liner says the same thing, but in a shorter and more pointed way? Isidor von Altenbeken’s haikus are characterised by pointedness and sharpness; they contain nothing superfluous or explanatory, but leave plenty of room for interpretation.


Claire Wolkenschön

Assoziationen, Gedankenfetzen, Bilder vor dem inneren Auge, Ereignisse, die uns nicht los lassen. Wir alle kennen das. Und wir alle haben Wege gefunden, dieses Wirrwarr in unserem Kopf entweder zu ordnen, zu ignorieren, uns davon abzulenken oder produktiv zu nutzen. Claire Wolkenschön entschied sich für die letzte Variante. Was sie anfangs – eher aus der Not geboren – notizenhaft am Ende eines langen Tages niederschrieb, nahm von Zeit zu Zeit festere Formen an. Inzwischen gehört das Verfassen von Haiku-Gedichten, in denen sie ihren Alltag, schöne und traurige Erlebnisse in regelmäßiger Form verarbeitet, zu ihrer festen Routine. Folgende Gedichte stellen eine Auswahl von Wolkensteins Repertoire dar.

Associations, snatches of thoughts, images in front of the inner eye, events that won’t let us go. We all know this. And we have all found ways of either sorting out this jumble in our heads, ignoring it, distracting ourselves from it or using it productively. Claire Wolkenschön opted for the last option. What she initially wrote down in notes at the end of a long day – born more out of necessity – gradually took on more solid form. In the meantime, writing haiku poems, in which she deals with her everyday life, beautiful and sad experiences in a regular form, has become part of her routine. The following poems represent a selection from Wolkenstein’s repertoire.


Gero von Schröter

Jung, dynamisch, kraftvoll – so könnte man Gero von Schröters Haiku-Gedichte beschreiben, wenn man Form und Themenspektrum näher betrachtet. Bisweilen wirken seine Texte auch codiert, der Schlüssel zum Textverständnis scheint dem geneigten Leser zu fehlen. Doch genau das scheint das Ziel zu sein: Textlektüre ist nicht die hermeneutische Suche nach dem Wort und Sinn des Dichters, sondern die poststrukturalistische Prämisse, dass jeder Leser Textsinn erst herstellt. Eine anspornende Aufgabe!

Young, dynamic, powerful – this is how Gero von Schröter’s haiku poems could be described if you take a closer look at the form and range of topics. At times his texts also seem coded, the key to understanding the text seems to be missing for the inclined reader. But that seems to be precisely the aim: reading the text is not a hermeneutic search for the poet’s words and meaning, but the post-structuralist premise that every reader creates the meaning of the text in the first place. An inspiring task!


Walburga Albert

In den Gedichten von Walburga Albert offenbart sich eine faszinierende Vielfalt an Themen, die einen kunstvollen Reigen durch die menschliche Erfahrung tanzen. Diese Texte scheinen sich jeglicher semantischen und syntaktischen Struktur zu entziehen, als würden sie den traditionellen Fesseln grammatischer Konventionen trotzen. Walburga Alberts Gedichte sind in ihrem Wesen wie ein Kaleidoskop, das unaufhörlich verschiedene Aspekte des Lebens einfängt.

Walburga Albert’s poems reveal a fascinating variety of themes that dance an artistic round dance through the human experience. These texts seem to defy any semantic and syntactic structure, as if they were defying the traditional shackles of grammatical conventions. Walburga Albert’s poems are in their essence like a kaleidoscope, ceaselessly capturing different aspects of life.


Auguste Schalk

Auguste Schalks Haiku-Gedichte fordern den Leser heraus, sich auf eine Reise der Entdeckung einzulassen, bei der kein vorhersehbarer Pfad vorgezeichnet ist. Jeder Vers birgt die Möglichkeit eines Gedankensprungs, der überrascht, erfreut oder zum Nachdenken anregt. Die Vielfalt der Themen, die wenig festgelegte Struktur und die kreativen Gedankensprünge machen Auguste Schalks Gedichte zu einer einzigartigen und inspirierenden poetischen Erfahrung. Lassen Sie sich darauf ein!

Auguste Schalk’s haiku poems challenge the reader to embark on a journey of discovery in which no predictable path is mapped out. Each verse harbours the possibility of a mental leap that surprises, delights or stimulates reflection. The variety of themes, the little-defined structure and the creative leaps of thought make Auguste Schalk’s poems a unique and inspiring poetic experience. Get involved!


Maria Markowski

Der morgendliche Blick in den Garten inmitten einer weit sich erstreckenden Auenlandschaft ist Maria Markowski tagtägliche Inspiration für ihre Gedichte. Wie die Stimmung am Tag von Früh bis Spät wechselt und von den Anfängen im Jahr bis hin zu Silvester, so changieren auch ihre Gedichte in Thema, Stimmung, Reichtum. Nur die festgefügte Form der Gedichte verleiht ihnen eine Spur von Beständigkeit.

Maria Markowski’s daily inspiration for her poems is the morning view of the garden in the midst of a vast meadow landscape. Just as the mood of the day changes from early to late and from the beginning of the year to New Year’s Eve, her poems also change in theme, mood and richness. Only the fixed form of the poems gives them a trace of permanence.


Tumleh Ellak

Variantenreichtum zeichnen Tumleh Ellaks Gedicht aus, die wie ein Rückblick auf sein Arbeitsleben wirken, das wenig wöchentliche Kontinuität, aber stets Flexibilität von ihm verlangte. So muten die Haikus wie ein Potpourri an Themen an, doch so war sein Leben: bunt, bewegt, chiffrierend.

Tumleh Ellak’s poems are characterised by a wealth of variety and seem like a retrospective of his working life, which demanded little weekly continuity but always flexibility from him. The haikus seem like a potpourri of themes, but that is how his life was: colourful, eventful, ciphering.